Das Karpaltunnelsyndrom (KTS) ist die häufigste Form der peripheren Einklemmungsneuropathien (PEN) und verursacht nicht nur große gesundheitliche Beeinträchtigungen, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Kosten durch Arbeitsausfälle. Die Symptome reichen von brennenden Schmerzen über Kribbeln bis hin zu Taubheitsgefühlen in den Händen. Diese Schmerzen können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken und sind schwer zu behandeln.
Eine Studie aus Portugal bringt neue Erkenntnisse in die Behandlung von PEN. Die Forscher Luis Negrão und Paula Nunes, zusammen mit der portugiesischen Gruppe zur Erforschung peripherer Neuropathien, haben in einer multizentrischen Untersuchung die Wirkung eines speziellen Nahrungsergänzungsmittels getestet. Das Ergebnis: Deutliche Schmerzlinderung bei Patienten mit dieser schmerzhaften Erkrankung.
Der globale Schmerzscore der Patienten, die täglich eine Kapsel mit Uridinmonophosphat (UMP), Folsäure und Vitamin B12 einnahmen, sank signifikant von 17,3 auf 10,3 Punkte. Neben der direkten Schmerzlinderung konnte auch der Bedarf an zusätzlichen Schmerzmitteln drastisch reduziert werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie war die Sicherheit des Nahrungsergänzungsmittels. Es wurden keine unerwünschten Nebenwirkungen beobachtet.
Für viele Betroffene von PEN, insbesondere Karpaltunnelsyndrom, könnten diese neuen Erkenntnisse einen Wendepunkt bedeuten. Die Möglichkeit, die Schmerzen durch eine einfache Nahrungsergänzung zu lindern und dabei die Notwendigkeit für starke Schmerzmittel zu reduzieren, sind gute Aussichten.
Quelle:
Uridine monophosphate, folic acid and vitamin B12 in patients with symptomatic peripheral entrapment neuropathies
Luis Negrão, Paula Nunes
Portuguese Group for the Study of Peripheral Neuropathy
2016
